Balasana – Haltung des Kindes

Kind – बल bala (Sanskrit)
 Haltung, Sitz – आसन  āsana (Sanskrit)

Balasana ( Sanskrit: बालासन ) die Haltung des Kindes, ist eine der ersten Übungen, die Anfänger*innen in einem Yogakurs lernen. Diese Position gehört zu den Vorbeugen. Es ist eine beruhigende Haltung, die den Körper entspannt und regeneriert – ob zwischen anstrengenden Asanas oder zu Beginn einer Stunde.
Körperlich gesehen erscheint Balasana zuerst einmal als einfache Position. Sie erfordert jedoch Geduld und die Fähigkeit sich hinzugeben – der Schwerkraft und dem Zustand des Nichtstuns. Wenn du dir die Zeit nimmst, tief in die Haltung zu sinken, entspannen die Muskeln, und Schmerzen können so gelindert werden, besonders im Rücken, Nacken und in den Schultern. Durch die Kompression des Brustkorbs wird außerdem der Atem gezwungen, sich in andere Bereiche der Lunge auszudehnen. Das wirkt dem flachen Alltagsatem entgegen.

 

Körperliche Wirkungen
  • dehnt leicht die Hüften, Oberschenkel und Fesseln
  • löst Schmerzen und Spannungen im Rücken und Nacken und den Schultern, besonders wenn Kopf und Torso wirklich abgelegt werden können
  • Dehnung des großen Gesäßmuskels
  • ermöglicht ruhige und tiefe Atmung
  • beruhigt den Körper
  • dehnt die Wirbelsäule
  • dehnt besonders den unteren Rücken
  • Durchblutung des Kopfes wird gefördert und so Kopfschmerzen vorgebeugt
  • massiert und aktiviert die inneren Organe
  • fördert und harmonisiert die Verdauung
  • reduziert Vata und reguliert das Agni (Verdauungsfeuer)
Energetische Wirkungen
  • der Atem wird durch die Kompression des Brustkorbs in den Rücken gelenkt, hier kann er die Nadis (Energiebahnen) stimulieren.
  • der Pranafluss wird angeregt.
  • Geistige Wirkungen
  • beruhigt das Nervensystem
  • steigert Konzentrationsfähigkeit
  • Energetisierung der oberen Chakras
  • unterstützt die Fähigkeit zur Hingabe
  • der Geist wird still und klar
  • Hilft Stress, Anspannung und Erschöpfung zu lindern.
Ausführung:
  1. Setze dich in den Fersensitz mit geschlossenen Knien und Füßen.
  2. Beuge dich mit der Ausatmung nach vorn und lege deine Stirn auf der Matte vor deinen Knien ab.
  3. Deine Arme liegen neben deinem Körper, die Handflächen zeigen nach oben, sodass deine Schultern und Schlüsselbeine Richtung Boden sinken und gleichzeitig die Schulterblätter von einander wegziehen.
    Wenn diese Position im Nacken umbequem ist oder der Kopf den Boden nicht berührt, kannst du den Kopf auch auf ein Kissen legen.
  4. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den Atem und atme Ujjayi.
  5. Bleibe für mindestens 30 Sekunden in der Haltung.

    Tipp: Wenn du mit dem Gesäß nicht auf die Füße kommst und das als unangenehm empfindest, kannst du auch ein Bolster oder Kissen zwischen Gesäß und Füße legen. Eine weitere Möglichkeit ist, die Hände oder Fäuste unter die Stirn zu geben.

    Variante: Statt die Arme neben dem Körper abzulegen, kannst du sie auch nach vorn strecken. So erfährst du eine intensivere Dehnung in den Schultern.

Beachte!

Bei Durchfall, Knieverletzungen, Bluthochdruck, akuten Entzündungen im Bauchraum oder Hüftgelenk sollte Balasana nicht geübt werden. 
In der Schwangerschaft sollte eine Variante mit geöffneten Beinen gewählt werden, die nicht so viel Druck auf den Bauch ausübt.